Diplom Praxis
Prof. Klaus Hesse
In drei zeitgleich, jedoch voneinander unabhängig laufenden, interaktiven Animationsloops werden alltägliche, manchmal absurde Situationen gezeigt. Diese Momentaufnahmen befassen sich meist mit der metaphorischen Parallele, also mit dem Zeitgleichen, jedoch Unzusammenhängenden, seltener mit der geometrischen Figur der Parallele: Links in Form von selbst von Hand genähten Stopmotionpuppen, welche in einer Drohnenaufnahmen nachempfundenen Fotocollage auf wolkenverhangenen Berggipfeln wohnen, oder in der Mitte, in der eine digital gezeichnete, bunte Stadtszenerie mit ihren Passanten zu sehen ist, während im rechten Bildschirm eine mit Tusche auf Transparentpapier gezeichnete Person vor vorbeischwimmenden Pinguinen zu sehen ist. Die einzelnen Bildelemente befinden sich alle in ihren eigenen Animationskreisläufen, die asynchron zu den anderen ablaufen. Jeder Bildschirm besitzt seine eigenen formalen Eigenschaften, die ihn von den anderen abgrenzen sowie eine eigene Tonspur, die sich, zusammen abgespielt, gegenseitig ergänzen. Selbstgezeichnete Schriftfragmente bewegen sich von Bildschirm zu Bildschirm und werden sichtbar, sobald Geräusche von Betrachter_innen in der Nähe erkannt werden.
Diplom Theorie
Prof. Dr. Marc Ries
Passend zum praktischen Diplomprojekt war die Parallele auch das Thema der Theoriearbeit. Zuerst setzte ich mich mit der Definition für die Parallele auseinander, da wir alle nur eine grobe Vorstellung von ihr besitzen. Danach habe ich mich mit der Herkunft und den Gründen der Verwendung von Parallelität – sowohl allgemein als auch in Bezug zu Gestaltung und Kommunikationsdesign – befasst. Den Aspekt, dass die Parallele auch als Metapher für z. B. das Zeitgleiche, aber auch Unzusammenhängende verwendet wird, habe ich in meiner Theoriearbeit ebenfalls behandelt. Ziel dieser Arbeit war einerseits, möglichst viel über die Parallele und die damit verbundenen Konstrukte zu erfahren, andererseits ihren praktischen Nutzen in der Gestaltung auszuformulieren. Bei der Recherche für die Theoriearbeit habe ich einiges über die Parallele gelernt, das ich im Praxisteil anwenden konnte. So standen Praxis und Theorie während meines Diploms in regem Austausch zueinander, weswegen ich bewusst an beiden Teile nicht nacheinander, sondern im Wechsel gearbeitet habe.
